Kraft aus dem Zyklus schöpfen - Wohlfühltipps für Frauen
Frauen sind von Natur aus rhythmische Wesen und der weibliche Körper ist wechselnden Phasen unterworfen. Viele Frauen beklagen jedoch Beschwerden im Verlauf des monatlichen Zyklus, dies geht von diffusem Unwohlsein bis hin zu konkreten körperlichen Beschwerden. Werden wir uns jedoch bewusst, dass Wechselzeiten wie Ebbe und Flut Teil unserer Frauseins sind und dies als Stärke erkennen, können wir Kraft aus den monatlichen Auf- und Abbauprozessen schöpfen.
Bei vielen menstruierenden Frauen ist die erste Zyklushälfte von guter Energie, Leistungsfähigkeit und körperlichem Wohlbefinden geprägt. Ab dem Eisprung verändert sich dies häufig und die Frauen klagen, je näher die Periode rückt, zunehmend über Unwohlsein, Brustspannen, Gewichtszunahme (das Gefühl der Körper lagert Flüssigkeit ein), Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Ungeduld, Traurigkeit, Heißhungerattacken, Hautproblemen,…
In meiner Praxis führe ich neben einem ausführlichen Anamnesegespräch bei Bedarf auch einen Hormonspeicheltest durch. So kann man sehen welche Hormone aus dem Gleichgewicht geraten sind. Je nach Befund erarbeite ich einen persönlichen Therapieplan, um sanft regulierend einzuwirken.
Allgemein können Sie folgende Tipps beherzigen, um die Tage vor den Tagen unbeschwerter zu gestalten
- Sorgen Sie an den Tagen vor den Tagen für Entlastung in Ihrer Ernährung: Meiden Sie Zucker und Milchprodukte, rohe oder kalte Speisen (im Sommer in Maßen möglich), Kaffee (erzeugt nach der chinesischen Medizin zuviel Hitze im Körper).
- Greifen Sie vermehrt zu Obst und Gemüsesorten, gerne gekocht. Würzen Sie nach Belieben mit Kardamom, Ingwer, Meerrettich, Rosmarin und Kümmel.
- Trinken Sie Tee: Ingwertee (wirkt entkrampfend auf den Unterleib), Frauenmanteltee oder -tinktur.
- Sorgen Sie für eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Leindotteröl, Hanföl, Leinsamen).
- Pflegen Sie Ihre Leber: Nicht nur in den Tagen vor der Periode macht eine Leberpflege Sinn. Bauen Sie ausreichend Bitterstoffe in Ihre Nahrung ein und trinken Sie kurweise 2-3 Tassen Leber-Galle-Tee pro Tag. Alternativ kann auch eine Tinktur eingenommen werden.
- Bewegen Sie sich: Besonders Frauen, die unter Prämenstruellem Syndrom leiden, profitieren von regelmäßigem Ausdauersport. Ob Laufen, Radfahren oder Schwimmen, tun Sie was Ihnen Spaß macht und bleiben Sie dabei. Nach chinesischem Denken stärken wir so unser Element Holz. Diesem Element zugeordnet sind u.a. Leber und Gebärmutter. Bewegen wir uns aktiv körperlich, können wir Stagnationen des Qi (= der Lebensenergie) vorbeugen und fühlen uns somit wohler.
Weibliche Stärken als solche erkennen
Durch unsere moderne Lebensweise, in der männlich geprägte Aktivität und Leistungsbereitschaft als Ideale gelten, haben Frauen häufig das Gespür für Ihre ureigene Identität verloren. Täglich "seinen Mann stehen", kann für Frauen nicht der richtige Weg sein. Gerade die weiblichen Aspekte wie Kreativität, Schöpferkraft, Kommunikationsstärke, Zusammenarbeit, hohe soziale Kompetenz und eine gute Intuition ergänzen die männlich geprägte Arbeitswelt. Frauen, die diese Fähigkeiten bewusst wertschätzen und in die eigene Lebens- und Arbeitsweise übertragen, sind häufig effektiver und erfolgreicher in dem was sie tun.
Schöpferische Pausen nutzen
In den Tagen der Menstruation ist es ratsam sich in die Stille zurückzuziehen, und sei es auch nur für ein paar Stunden. In dieser sensiblen Zyklusphase haben Frauen oft den besten Zugang zu den eigenen Bedürfnissen. Wenn wir den Raum und die Zeit dafür schaffen, in uns hineinzuhören und die feinen Impulse wahrnehmen, kann das einen wahren Kraftschub für den neu beginnenden Schaffenszyklus auslösen.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit,
herzlichst
Simone Drummer
